Dienstag, 8. Oktober 2013

Neue Erkenntnisse zum Fall Ingolstadt: Mörder erschoss Ex-Mann seiner Frau - Berliner Kurier

Panorama


Ingolstadt –  

In nur wenigen Wochen erschütterten vier dramatische Gewaltverbrechen die bayrische Großstadt Ingolstadt. So erschoss erst am Sonntagabend ein 48-Jähriger einen fünf Jahre älteren Bekannten. Anschließend richtete er sich selbst im Polizeipräsidium vor den Augen zweier Beamter. Was ihn zu dieser blutigen Tat bewog, konnte bislang nur erahnt werden. Nun scheinen die Ermittler eine erste Spur zu verfolgen.

War der Täter bereits früher gewalttätig?

Den derzeitigen Ermittlungen zufolge, erschien der 43-Jährige in der Abenddämmerung mit Pistole und Revolver bewaffnet in seinem Heimatort Großmehring. Die Waffen habe der zuletzt im Security-Bereich tätige Elektroniker legal besessen, so die Kripo. Der Verdächtige suchte das Haus einer 37-Jährigen auf und schoss vor ihr in den Boden. Die Frau erlitt einen Schock.

Was hatte diese Frau mit dem späteren Mörder zu tun? Offenbar einiges: Er wurde einst wegen sexueller Belästigung ihres Sohnes angeklagt. Kurz darauf sprach man ihn jedoch frei.

Suizid nur 15 Minuten nach dem Mord

Was danach geschah, eröffnete nun Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer der Nachrichtenagentur dpa. Demnach soll der passionierte Jäger in seinem VW-Bus nach Ingolstadt zum Haus des Ex-Mannes seiner Frau gefahren sein. Dort erschoss er den 48-Jährigen. Die neue Ehefrau des Opfers musste den Mord mitansehen, blieb dabei jedoch körperlich unversehrt.

Eine Viertelstunde später verschaffte sich der Täter Zutritt zum Polizeigebäude Ingolstadt. Zu diesem Zeitpunkt war die Polizei noch auf dem Weg zum zweiten Tatort. Der 43-Jährige feuerte einen Schuss auf die Zugangstür zum Treppenhaus der Inspektion ab. Als ihn zwei Beamte aufforderten, seine Waffe fallen zu erlassen, schoss er sich mit einem großkalibrigen Revolver eine Kugel in den Kopf.

Was ihn zu dieser Tat bewog, bleibt weiterhin unklar. Kammerer schloss nicht aus, dass der 48-Jährige es darauf anlegte, von einem der Beamten erschossen zu werden. Die Ermittlungen zu diesem mysteriösen Mordfalls werden fortgesetzt.

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