Freitag, 15. März 2013

Gesuchter Mörder sitzt in Hamburg in Untersuchungshaft - Hamburger Abendblatt

14.03.13

Hamburg (dpa/lno) - Nach seiner Flucht aus einem Gefängnis in Nordrhein-Westfalen sitzt ein verurteilter Mörder jetzt in Hamburg in Untersuchungshaft. Der drogensüchtige Mann steht unter dringendem Verdacht, am Samstag eine 56 Jahre alte Frau in ihrem Café im Stadtteil Hohenfelde brutal niedergestochen und lebensgefährlich verletzt zu haben. Der Haftbefehl gegen den 42-Jährigen lautet auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Carsten Rinio, am Donnerstag sagte. Vor dem Haftrichter schwieg der Verdächtige zu den Vorwürfen.

Der 42-Jährige hatte sich am Mittwochabend der Polizei in Lübeck gestellt. Er war am 20. Februar von einem unbegleiteten Ausgang nicht in die JVA im westfälischen Werl zurückgekehrt. Dort saß er eine lebenslange Strafe wegen Mordes an einer Taxifahrerin ab, er war schon fast 20 Jahre hinter Gittern.

Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) hatte am Mittwoch angekündigt, dass die Haftlockerung für den entwichenen Mörder überprüft werden soll. Das Suchtproblem des Häftlings habe aus Sicht eines Gutachters einer Lockerung nicht entgegengestanden.

Nach der Messer-Attacke hatte die Hamburger Polizei mit einer Öffentlichkeitsfahndung nach dem 42-Jährigen gesucht - und eindringlich davor gewarnt, sich dem als hochgefährlich eingeschätzten Mann zu nähern. Ob der Verdächtige nun bis zu einem möglichen Prozess in Hamburg bleibt oder wieder nach Werl gebracht wird, konnte Behördensprecher Rinio am Donnerstag nicht sagen.

Das Landgericht Wuppertal hatte den Mann 1993 wegen gemeinschaftlichen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Mit einem Komplizen hatte er eine 33-jährige Taxifahrerin ausgeraubt und in die Wupper geworfen. Als die Frau dort laut zu schreien anfing, holten die beiden sie wieder aus dem Wasser, stachen ihr mehrmals mit einem Klappmesser in den Hals und warfen sie dann zurück in den Fluss. Dort ertrank die Schwerverletzte.

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