Mutter vor Gericht: Fnf Babys nach Geburt gettet
Wegen Totschlags an fünf ihrer Babys muss sich eine 29-Jährige aus Husum von Montag an vor dem Flensburger Landgericht verantworten. Nach ihrem eigenen Geständnis hatte die Mutter von zwei kleinen Kindern die Babys umgebracht, weil sie Angst hatte, ihr Mann könnte sie verlassen. Die 29-Jährige soll die Jungen und Mädchen jeweils direkt nach ihrer Geburt getötet haben.
Eine Babyleiche fand sich in einer Papiersortieranlage in Nordfriesland, eine andere auf einem Parkplatz im Kreis Schleswig-Flensburg. Zu drei weiteren Leichen im Keller ihres Wohnhauses führte die Angeklagte die Ermittler selbst, als sie sich im September nach einem Speicheltest der Polizei stellte.
Über einen Zeitraum von 2006 bis 2012 hinweg erstreckten sich die Kindstötungen. «Niemand aus ihrer Umgebung wusste etwas, sie hat niemandem etwas erzählt», sagte Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt nach dem Geständnis der Frau. Die Aufklärung des Falles sei «die Suche nach der Nadel im Heuhaufen» gewesen.
Die 29-Jährige, die zwei Kinder im Grundschulalter hat, soll Angst gehabt haben, von ihrem Mann verlassen zu werden. Dieser habe keine weiteren Kinder gewollt. Nun wird der Mann und Vater der toten Kinder vor Gericht als Nebenkläger auftreten - und als Zeuge. «Er wird aber nicht am Montag aussagen», sagte eine Gerichtssprecherin. Seine Aussage werde erst am 18. März erwartet. «Für mich hat sich eine Falltür aufgetan, und ich bin eine Ewigkeit in ein Loch gefallen», sagte der Mann dem «Stern» (aktuelle Ausgabe).
Am 11. März sollen weitere Zeugen wie etwa Polizisten und Sachverständige aussagen, sagte die Gerichtssprecherin weiter. Das Gutachten eines Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie wird wohl erst später vorgestellt werden. Zunächst sind vier Verhandlungstage bis zum 21. März angesetzt.
Autor: dpa
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