Samstag, 27. Juli 2013

Frau getötet Schwerstes Verbrechen auf Juist seit 30 Jahren - DIE WELT

Schock auf der Urlaubsinsel Juist: Eine junge Frau aus dem Harz ist dort in der Nacht zum Donnerstag getötet worden. Dringend verdächtigt wird ein 24-Jähriger aus dem Sauerland. Er hatte wie das Opfer als Saisonarbeiter gearbeitet, teilte die Polizei am Freitag mit.

Der Mann wurde vorläufig festgenommen und sollte noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Todesursache sowie die Hintergründe des Verbrechens sind noch unklar. Die Mordkommission sucht jetzt nach Wertsachen und Kleidungsstücken des Opfers.

Nach ersten Erkenntnissen soll die Frau durch Gewalteinwirkung gestorben sein, zitiert der NDR die Ermittler. Das habe eine Obduktion ergeben. Noch sei die Untersuchung der Rechtsmediziner in Oldenburg nicht abgeschlossen. Die Identität der Toten steht aber bereits fest: Sie war 23 Jahre alt, stammte aus dem Harz und arbeitete als Saisonkraft auf der Nordseeinsel.

"Großer Schock für unsere kleine Insel"

"Das ist ein großer Schock für unsere kleine Insel", sagte der stellvertretende Bürgermeister Thomas Vodde, "wir sind alle entsetzt". Niemand habe dort mit einem derartigen Verbrechen gerechnet, erst recht nicht jetzt zur Ferienzeit. Seit 30 Jahren habe es kein schweres Verbrechen mehr auf der Insel gegeben.

Auf dem 17 Kilometer langen Eiland leben 1700 Einwohner, jedes Jahr kommen mehr als 100.000 Gäste. Die Inselverwaltung wollte nun beraten, ob es nach dem Verbrechen spezielle Informationsveranstaltungen geben sollte. "Auf einer derart kleinen Insel können sich schnell falsche Gerüchte und Verdächtigungen verbreiten, das sorgt für Verunsicherung", sagte Vodde.

Ein Urlauber hatte am Donnerstagvormittag die Tote am Strand entdeckt. Die Polizei sperrte das Gebiet zur Spurensicherung weiträumig ab und brachte die Leiche mit einem Hubschrauber zur gerichtsmedizinischen Untersuchung. Ein Ergebnis wird vor dem Wochenende nicht mehr erwartet.

Wegen der unklaren Lage hatte die Polizei am Donnerstag mehr als 900 Passagiere der Fähren von Juist zum Festland kontrolliert. Zudem wurden auch der Schiffsverkehr nach Greetsiel und die Fluggäste überprüft. Außerdem nahm die Wasserschutzpolizei Kontakt mit Privatschiffen auf der Nordsee auf, um die Personalien der Besatzungsmitglieder festzustellen.

Foto: dpa Am Strand von Juist haben Anwohner zwei Grabkerzen in den Sand gestellt. Dort wurde die Leiche der jungen Frau gefunden

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