Dienstag, 16. Juli 2013

Sieben Blauhelmsoldaten getötet - N24

Die Vereinten Nationen melden den bisher blutigsten Angriff auf ihre Schutztruppe in Darfur: Sieben Blauhelme wurden am Samstag in der sudanesischen Unruheprovinz getötet und 17 weitere verletzt. Wie ein UN-Sprecher mitteilte, wurde ein Team aus Soldaten und Polizisten etwa 25 Kilometer von der Stadt Chor Abeche entfernt mit Gewehren und möglicherweise auch mit Granatwerfern attackiert. Erst nach dem Eintreffen von Verstärkung konnten die Verletzten gerettet werden, darunter zwei Beraterinnen der Polizei.

Die Vereinten Nationen stellen seit 2008 gemeinsam mit der Afrikanischen Union die Friedenstruppe UNAMID im Sudan. Ihr gehören etwa 16.500 Soldaten und Militärberater sowie 5.000 Polizisten an. Auch in der Vergangenheit sind die Blauhelme angegriffen worden. Schon vor der Attacke vom Samstag beklagten sie 150 Todesopfer, wie es auf der Webseite der Truppe heißt.

Zehntausende Tote bei Bürgerkrieg in Darfur

Aufgabe der Truppe ist es, Zivilisten in Darfur zu schützen. Dort war 2003 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Milizen und Rebellengruppen kämpften gegen die sudanesische Regierung. Zehntausende Menschen wurden getötet, bis zu zwei Millionen mussten fliehen. 2006 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, 2007 dann die UNAMID beschlossen. Das derzeit gültige UN-Mandat läuft Ende Juli aus.

Zu dem Angriff vom Samstag bekannte sich zunächst niemand. "Die Mission verurteilt aufs Schärfste diese abscheuliche Attacke auf unsere Friedenstruppe", erklärte Mohamed Ibn Chambas, ein Vertreter der Einheit. "Die Täter sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass sie für dieses Verbrechen und diesen groben Verstoß gegen internationale Menschenrechte zur Rechenschaft gezogen werden."

Die UN teilten nicht mit, welche Staatsangehörigkeit die Opfer haben. Die Blauhelme für Darfur kommen aus etwa 40 Ländern. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im Sudan, Kongo, der Elfenbeinküste und anderen Ländern mehr als 100 Angehörige von UN-Friedenstruppen im Dienst getötet.

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