Freitag, 23. November 2012

Wiener Eis-Killerin für immer in den Psycho-Knast - BILD

Wien (Österreich) – Sie erschoss zwei ihrer Ex-Partner, zerstückelte die Leichen und betonierte sie im Keller ihres Eissalons. Jetzt fiel in Wien das Urteil gegen Estibaliz C. (34): Die Eis-Killerin wird wegen zweifachen Mordes lebenslang in den Psycho-Knast gesperrt!

Laut des österreichischen Nachrichtenportals „oe24" wirkte die 34-Jährige bei der Urteilsverkündung gefasst und nahm die Höchststrafe ohne emotionale Regung zur Kenntnis.

Bei der Strafbemessung wurden das Geständnis und eine „erhebliche psychische Beeinträchtigung" mildernd gewertet, sagte Richterin Susanne Lehr.

Erschwerend seien demgegenüber das Verhalten nach den Morden, die reifliche Planung sowie die vollkommen überraschenden Angriffe auf die Opfer zu Buche geschlagen.

DAS GUTACHTEN

Psychologin Adelheit Kastner stellte in ihrem Gutachten über Estibaliz C. klar: „Schizophrenie liegt bei der Angeklagten eindeutig nicht vor." Zwar habe sie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, wolle jedem gefallen – sei aber zurechnungsfähig.

Auch habe sie keine Anzeichen für „schwere Depressionen" gefunden, die das Urteilsvermögen der Beschuldigten hätten trüben können: „Estibaliz C. war immer klar, was Recht und was Unrecht ist. Auf dieser Basis wusste sie immer, was sie tat", zitiert „oe24" die Psychologin.

Kastner weiter: „Die Beziehungen der Angeklagten sollten immer nach einem bestimmten Motto ablaufen: Ich liefere – du gibst." Sie habe stets Bestätigung gewollt - ein Kind – und sei deshalb ihren Männern vor allem in sexueller Hinsicht ergeben gewesen.

Doch C. habe nicht bekommen, was sie suchte. Da sie eine attraktive Frau sei, wollten die Männer sie nie gehen lassen. Deshalb habe sie alle Lösungsmöglichkeiten durchgespielt und sich schließlich für Mord entschieden.

Abschließend stellte Kastner fest: „Estibaliz C. ist nicht therapierbar, da ihr die nötige Selbstreflexion fehlt."

DIE VIELEN GESICHTER EINER MÖRDERIN

Niemand schien Estibaliz C. wirklich zu kennen. Eine Ex-Angestellte des von C. betriebenen Eiscafés sprach von ihrem feinen Geschäftssinn und einer Persönlichkeit, die auf viele sehr anziehend gewirkt habe. Ein anderer Zeuge berichtete von Affären der Angeklagten und dass ihr Interesse an Männer stets schnell verflogen sei.

Die unterwürfige Partnerin, die charismatische Geschäftsfrau, die Verführerin – und was niemand ahnte: die Mörderin.

DIE VERHANDLUNG

Schon am ersten Verhandlungstag bekannte sich die in Mexiko geborene Angeklagte, die neben der mexikanischen auch die spanische Staatsbürgschaft hat, „zur Tötung schuldig". Estibaliz C. lebte längere Zeit in Berlin, ihr Ehemann stammte aus Berlin-Friedrichshain.

Vor Gericht kamen grausige Details der Taten ans Licht.

Anfang Juni 2011 finden Bauarbeiter im Keller unter dem Wiener Eissalon „Schleckeria" einen einbetonierten Kopf. C. gerät als Betreiberin des Eissalons sofort ins Visier der Ermittler. Die im zweiten Monat schwangere Frau räumt ihre Konten und flüchtet per Taxi, kann allerdings vier Tage später im italienischen Udine festgenommen werden. Sie kommt in U-Haft und gesteht, ihren Ex-Mann und ihren Liebhaber getötet zu haben.

SO TÖTETE DIE EIS-KILLERIN

Im April 2008 schießt Estibaliz C. ihren Ehemann Holger H. († 32) von hinten mit einer Pistole vom Typ Beretta in den Kopf, als er am Computer sitzt. Sie zerstückelt die Leiche mit einer Kettensäge, legt die Einzelteile in eine Kühltruhe. Die Leichenteile transportiert sie später in den Keller des Eissalons und betoniert sie ein.

Mit ihrem Liebhaber, Manfred H. († 48), einem Vertreter für Eiscreme-Zutaten, war sie sogar noch im Wiener Museumsquartier Punsch trinken, bevor sie ihn anschließend daheim im Schlaf erschoss und „mit sauberen Schnitten" zerteilte.

Angeblich habe sie durch eine SMS erfahren, dass Manfred H. ein Verhältnis mit einer anderen Frau habe. Daraufhin habe sie den Plan gefasst, den Mann zu töten.

Für die Staatsanwaltschaft ist sie deshalb eine kaltblütige Mörderin. „Sie ist brandgefährlich und eiskalt", sagte Staatsanwältin Feh.

Laut Verteidigung handelte Estibaliz C., weil sie unter der „Horror-Ehe" ihres Ex-Mannes litt. Er habe sie pausenlos schuften lassen und immer wieder beschimpft.

Als er nicht aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen wollte, habe sie ihn getötet. C.: „Der Holger ist zwei Meter groß, hat eine tiefe Stimme und wiegt 130 Kilo. Der geht nicht weg, wenn er nicht will."

Von ihrem Liebhaber wiederum habe sie sich betrogen gefühlt. Und: Auch er habe sie nicht loslassen wollen. „Er wollte mich nicht gehen lassen. Er wollte mich als Arbeitskraft", sagte die Angeklagte. Sie habe beide Männer geliebt, doch beide hätten sie stets nur gedemütigt – keiner habe ihr ihren Kinderwunsch erfüllen wollen.

Psychologin Kastner zufolge hätte die Angeklagte aber viele Möglichkeiten gehabt, ihre Beziehungen zu beenden, habe sich jedoch mit Bedacht für den radikalsten Ausweg entschieden: Mord.

Nach eigener Aussage hätten C. ihre Mordfantasien in der Haft auch schon wieder eingeholt. Sie habe Angst, dass sie wieder töten könne, sagte sie vor Gericht: „Wenn diese Angstwelle kommt, verliere ich die Kontrolle. Aber ich werde mit vorher das Leben nehmen, bevor ich dem Vater meines Kindes so etwas antue."

„Sie weiß, dass sie eine tickende Zeitbombe ist", sagte einer ihrer Anwälte, Werner Tomanek.

Die Eis-Killerin muss für immer in den Psycho-Knast – weggesperrt wird auch ihr Drang zu töten.

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