Dienstag, 20. November 2012

Wiener Eis-Killerin vor Gericht - BILD

Wien – Estibaliz C. (34) ist eine zierliche Frau. Dennoch schaffte sie es, ihren Ehemann und ihren Liebhaber zu töten, sie zu zersägen und einzubetonieren. Nun steht die Wiener Eis-Killerin vor Gericht.

Ganz Österreich schaut auf diesen Prozess: Schon am ersten Verhandlungstag bekannte sich die in Mexiko geborene Angeklagte, die neben der mexikanischen auch die spanische Staatsbürgschaft hat, „zur Tötung schuldig", meldet „oe24.at". Estibaliz C. lebte längere Zeit in Berlin, ihr Ehemann stammte aus Berlin-Friedrichshain.

Vor Gericht kommen grausige Details der Taten ans Licht.

In diesem Keller wurden die zerstückelten Leichen gefunden

Abstieg ins Grauen: Im Keller des Wiener Eissalons „Schleckeria" machten Bauarbeiter die grausige Entdeckung

Anfang Juni 2011 finden Bauarbeiter im Keller unter dem Wiener Eissalon „Schleckeria" einen einbetonierten Kopf. C. gerät als Betreiberin des Eissalons sofort ins Visier der Ermittler. Die im zweiten Monat schwangere Frau räumt ihre Konten und flüchtet per Taxi, kann allerdings vier Tage später im italienischen Udine festgenommen werden. Sie kommt in U-Haft und gesteht, ihren Ex-Mann und ihren Liebhaber getötet zu haben.

SO TÖTETE DIE EIS-KILLERIN

2008 schießt Estibaliz C. ihren Ehemann Holger H. († 32) von hinten in den Kopf als er am Computer sitzt. Sie zerstückelt die Leiche mit einer Kettensäge, legt die Einzelteile in eine Kühltruhe. Die Leichenteile transportiert sie später in den Keller des Eissalons und betoniert sie ein.

So schilderte Estibaliz C. die Tat: „Es war so viel Blut, dass ich Angst hatte, dass es durch die Türe auf die Straße läuft." Und: „Es war schlimmer als jeder Albtraum. Das Blut, der Geruch ..."

Es habe einen Monat gedauert, bis alle Leichenteile in dem Keller einbetoniert gewesen seien.

Mit ihrem Liebhaber, Manfred H. († 48), einem Vertreter für Eiscreme-Zutaten, war sie sogar noch Punsch trinken im Wiener Museumsquartier, bevor sie ihn daheim im Schlaf erschoss und „mit sauberen Schnitten" zerteilte.

Angeblich habe sie durch eine SMS erfahren, dass Manfred H. ein Verhältnis mit einer anderen Frau habe. Nachdem sie vergeblich versucht habe, sich mit „mexikanischen Giftsamen" umzubringen, fasst sie den Plan, ihren Mann zu töten. Auf einem Schießstand trainierte sie den Umgang mit Waffen. Estibaliz C: „Das Schießen tat mir gut. Das Knallen war wie eine Befreiung..."

Bei den grausigen Schilderungen brach sie immer wieder in Tränen aus. Als ein Geschworener ihr jede Art von Reue absprach, sagte sie verzweifelt: „Wie ich es mache, ist es falsch."

Doch für die Staatsanwaltschaft ist sie eine kaltblütige Mördern. „Sie ist brandgefährlich und eiskalt", sagte Staatsanwältin Feh.

Laut Verteidigung handelte Estibaliz C. nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil sie unter der „Horror-Ehe" ihres Ex-Mannes litt. Er habe sie pausenlos schuften lassen und immer wieder beschimpft. Psycho-Terror von früh bis spät, alles habe Holger H. an ihr gestört.

Als er nicht aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen wollte, habe sie ihn getötet: „Der Holger ist zwei Meter groß, hat eine tiefe Stimme und wiegt 130 Kilo. Der geht nicht weg, wenn er nicht will."

Von ihrem Liebhaber wiederum habe sie sich betrogen gefühlt. C. habe während ihrer Kindheit unter einem gewalttätigen Vater zu leiden gehabt und sei psychisch zerrüttet.

Am ersten Verhandlungstag kam auch Taxifahrer Mustafa Senel zu Wort, der Estibaliz C. nach Italien gefahren hatte. Er wurde gefragt, wie C. an jenem Tag auf sie gewirkt habe: „Sie war kalt. Eiskalt."

Vier Tage sind für den Prozess insgesamt angesetzt. Noch diese Woche soll das Urteil fallen.

In der Untersuchungshaft brachte Estibaliz C. ein Kind zur Welt und heiratete ihren neuen Lebensgefährten. Nach einem Bericht der Gerichtsgutachterin ist die Frau gestört, aber zurechnungsfähig. Es bestehe Rückfallgefahr.

Nach eigener Aussage hätten C. ihre Mordfantasien in der Haft wieder eingeholt. Sie habe Angst, dass sie wieder töten könne, sagte vor Gericht: „Wenn diese Angstwelle kommt, verliere ich die Kontrolle. Aber ich werde mit vorher das Leben nehmen, bevor ich dem Vater meines Kindes so etwas antue."

„Sie weiß, dass sie eine tickende Zeitbombe ist", sagte einer ihrer Anwälte, Werner Tomanek.

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