Knochenfund: Gewissheit über Liesa S.
31.10.2012, 12:37 Uhr
Vermisst und ermordet: Liesa S. aus Nordrhein-Westfalen (Quelle: dapd)
Die schreckliche Vermutung ist jetzt traurige Gewissheit: Liesa S., die seit April vermisste junge Frau aus Nordrhein-Westfalen, ist tot. Höchstwahrscheinlich wurde sie ermordet. Spielende Kinder hatten Leichenteile im Wald bei Essen entdeckt, Rechtsmediziner ordneten diese "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" der damals 23 Jahre alten Frau zu.
Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei jetzt mit. Die Ermittler verdächtigen schon lange den Ex-Freund, die junge Frau aus Werl bei Dortmund im April diesen Jahres ermordet zu haben. Seit Mai sitzt der 24-Jährige deshalb in U-Haft. Angehörige und Freunde hatten dennoch bis zuletzt gehofft, dass Liesa noch am Leben sei.
Die junge Frau hatte ihrem damaligen Freund, der aus Essen stammt, im April den Laufpass gegeben. Dennoch hatte sie sich mit ihm am Abend des 16. April in ihrer Heimatstadt Werl zu einer letzten Aussprache getroffen. Danach verschwand sie spurlos.
Liesas Verwandte fanden schon am Morgen nach dem Treffen ihr Auto - in der Nähe der Autobahnauffahrt Werl-Süd. Der Ex-Freund geriet schnell ins Visier der Polizei und verstrickte sich in Widersprüche. Er sei mit dem Zug nach Werl gefahren und per Anhalter zurück nach Essen. Die Ermittler fanden aber heraus: Mit den Papieren seines Bruders hatte er sich ein Auto gemietet und war damit nach Werl gefahren.
Kampagne mit großem Aufwand
Mit riesigem Aufwand setzte die Polizei in den Folgetagen eine umfangreiche Suchaktion in Gang. Mit Hundertschaften, Hundestaffeln und Hubschrauberunterstützung wurde nach Liesa gefahndet - ohne Erfolg.
Parallel dazu brachten die Angehörigen der jungen Frau per Internet und Medien eine der größten Kampagnen des Jahres in Gang. Überall in Essen an Plakatwände und Bäumen, in vielen deutschen Zeitungen und auf zahlreichen Webseiten war das Foto der hübschen Frau zu sehen, zusammen mit der Bitte der Eltern um Hilfe. Sie glaubten fest daran, dass ihre Tochter noch lebte.
Vom Gegenteil überzeugt
Die Mordkommission der Dortmunder Polizei war da schon längst vom Gegenteil überzeugt. Fahnder hatten im Mietwagen des Ex-Freundes Liesas DNA-Spuren gefunden und wussten: Sie war im Kofferraum des schwarzen VW Polo mit Hamburger Kennzeichen transportiert worden. Leichenspürhunde hatten ebenfalls an dem Wagen angeschlagen.
Am 9. Mai nahm die Polizei in Essen den 22-jährigen Bruder des Ex-Freundes fest. Vorwurf: Beihilfe zu einem Tötungsdelikt. Am Vormittag des nächsten Tages stellte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) den 24-Jährigen. Noch am selben Tag verkündetet ein Haftrichter in Dortmund ihm den Haftbefehl wegen Mordes.
Fund beim Spielen
Die Suche nach Liesas Leiche endete schließlich am 27. Oktober. Kinder entdeckten am Samstagnachmittag in einem Waldgebiet nahe einer Essener Jugendherberge einen Beinknochen. Die alarmierte Polizei fand am Morgen darauf ganz in der Nähe die übrigen Skelettteile. Die Obduktion ergab: Es waren wohl die von Liesa.
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