Freitag, 26. Oktober 2012

Bengasi: Mutmaßlicher Bengasi-Attentäter in Ägypten getötet - Hamburger Abendblatt

25.10.12

Bengasi

Sicherheitskräfte hatten den Mann gestellt, der das Feuer eröffnete und dabei starb. Weiterer Verdächtiger nach Tunesien ausgeliefert.

Foto: ZGBZGH Ein 28 Jahre alter Mann soll in den Schlag auf das Konsulat verwickelt sein

Istanbul/Tunis. Sechs Wochen nach dem Terrorangriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi ist ein Verdächtiger in Ägypten aufgespürt und bei einem Feuergefecht getötet worden. Wie ägyptische Medien am Donnerstag berichteten, hatte sich der mutmaßliche Attentäter am Vorabend im Nordosten Kairos eine stundenlange Schießerei mit den Sicherheitskräften geliefert, die ihn gestellt hatten. Dann habe er eine Granate auf die Polizisten werfen wollen, die jedoch zurückprallte. In der Wohnung des Mannes seien Bomben, Panzerfäuste, Sturmgewehre sowie eine große Menge an Munition entdeckt worden.

Bei dem Übergriff auf die US-Vertretung in Bengasi waren im September der Botschafter Chris Stevens und drei weitere US-Bürger ums Leben gekommen.

Außerdem hat die Türkei einen verdächtigen Tunesier an sein Heimatland ausgeliefert. Der Anwalt des Verdächtigen erklärte am Mittwoch in Tunis, sein Mandant werde der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beschuldigt. Er sei am 11. Oktober von den türkischen Behörden der tunesischen Justiz übergeben worden.

Der Verdächtige ist einer von zwei Tunesiern, die am 3. Oktober in der Türkei festgenommen wurden, weil sie mit gefälschten Papieren einreisen wollten, wie ein Gewährsmann erklärte. Der Anwalt Ouled Ali Anwar sagte, es gebe keine Beweise, dass sein Mandant in den Anschlag verwickelt sei. Er habe auch keinen gefälschten Ausweis verwendet, sondern sei nur ein "Sündenbock, um die Amerikaner zufrieden zu stellen". Bei einer Verurteilung drohen dem Tunesier sechs bis zwölf Jahre Haft.

Zuvor hatte bereits US-Verteidigungsminister Leon Panetta erklärte, die USA prüften die Festnahme von zwei Tunesiern in der Türkei. Aus Geheimdienstkreisen verlautete, Tunesien habe den Amerikanern noch nicht erlaubt, den Verdächtigen zu verhören. Daher sei noch nicht klar, wie der Mann möglicherweise mit der Tat in Verbindung stehe.

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