
Im im Justizzentrum in Aachen: Das Gericht sah keine mildernden Umstände.(Foto: dpa)
Montag, 22. Oktober 2012
Gemeinsam sammelten und stahlen sie Schrott, doch das Verhältnis von zwei Männern aus dem Eifelort Kall war angespannt. Der eine fordert immer wieder Geld. Als sich eine Gelegenheit bietet erschießt ihn der andere. Nur durch einen Zufall kann die Tat aufgeklärt werden.Wegen Mordes an seinem Freund haben Aachener Richter einen 45-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt. Er habe den Freund nach einem Spontan-Entschluss und ohne erkennbares Motiv erschossen, als sie im Keller einer Werkstatt über die Verschrottung eines Öltanks sprachen, heißt es in der Urteilsbegründung. Der 33-Jährige sei Opfer eines heimtückischen Mordes geworden.
Das Gericht ging über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus, die wegen einer seelischen Notlage des Täters nur zwölf Jahre Haft gefordert hatte. Die auf einer Deponie entsorgte Leiche des Opfers wurde per Zufall entdeckt, weil beim Planieren von Bauschutt ein Bein herausragte. Der Verteidiger kündigte Revision an.
"Die Verletzungen zeugen von einem Vernichtungs- und Tötungswillen", sagte der Vorsitzende Richter Gerd Nohl. Ein eindeutiges Tatmotiv hätten die Richter nicht ausmachen können. Der unscheinbar wirkende Angeklagte nahm das Urteil regungslos entgegen.
Die beiden Kumpel aus Kall in der Eifel hätten gemeinsam Schrott gesammelt, manchmal auch illegal. Das spätere Opfer habe den Ton angegeben, immer wieder auch Geld von dem Älteren gefordert. "Ich weiß nicht, was ich tun soll: Entweder er erschlägt mich oder ich besorg mir eine Knarre", soll der Verurteilte einmal über das Verhältnis gesagt haben.
Tatwaffe wurde in kleine Stücke zerschnitten
Als sie am 17. Januar im Keller einer Autowerkstatt waren, sei zunächst nichts Ungewöhnliches passiert. Spontan habe der Täter entschieden, den Kumpel mit dem dort stehenden Jagdgewehr umzubringen. Tödlich getroffen habe sich das Opfer aus dem Keller in die Werkstatt geschleppt, dort sei der zweite tödliche Schuss gefallen.
Die Leiche habe der Ältere unter Bauschutt versteckt bei einem langjährigen Bekannten abgestellt. Ein anderer Bekannter aus dem Dorf hatte in dem Prozess gestanden, die Tatwaffe mit einem Trennschleifer in mehrere Teile zerlegt und im Rursee versenkt zu haben. In getrennten Verfahren waren die Helfer wegen Beihilfe zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.
Der Deponie-Arbeiter ebenfalls ein Bekannter wusste, dass der 45-Jährige die Ladung Schutt und damit auch die Leiche gebracht hatte. Hätte er nicht die Polizei alarmiert, wäre das Schicksal des Opfers wohl nie aufgeklärt worden, sagte der Richter.
Quelle: n-tv.de
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