Baden-Baden/Rastatt. Eine Familie mit zwei Kindern ist bei einem Unfall auf der Autobahn 5 bei Baden-Baden ums Leben gekommen. Für den 47 Jahre alten Vater, seine ein Jahr jüngere Ehefrau und die Zwillinge im Alter von acht Jahren sei jede Hilfe zu spät gekommen, sagte ein Polizeisprecher in Rastatt.
Vieles spricht dafür, dass die Familie aus dem Raum Stuttgart nach einem Auffahrunfall in der Nacht zu gestern auf der mittleren Fahrspur ausgestiegen ist und dann von einem heranrasenden Auto erfasst wurde. Der genaue Ablauf wird derzeit von Gutachtern rekonstruiert.
Autobahn stundenlang gesperrt
Nach ersten Erkenntnissen waren drei Autos in den Unfall verwickelt. Zunächst fuhr vermutlich der Wagen der späteren Opfer auf ein Auto auf. Die Erwachsenen und die Kinder seien daraufhin offenbar ausgestiegen, sagte ein Polizeisprecher. Das dritte Auto erfasste die vier Menschen und deren Fahrzeug. Die Opfer wurden auf die Straße geschleudert, eines sogar auf die andere Seite der Autobahn. Der 52 Jahre alte Fahrer des dritten Autos kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Der Mann aus dem Raum Karlsruhe konnte bereits am Mittag wieder nach Haus gehen. Das Auto der Getöteten wurde "durch die Wucht des Aufpralls in zwei Teile gerissen", sagte der Polizeisprecher. Die Autobahn wurde für mehrere Stunden gesperrt und ab 10 Uhr wieder freigegeben.
Die Polizei suchte nach dem Fahrer eines Sattelzuges, der laut Zeugenaussagen am Unfallort gehalten haben und dann weitergefahren sein soll. Die Ermittler waren zunächst davon ausgegangen, dass er an dem Unfall beteiligt gewesen sein könnte. Dies werde nach den Ermittlungen der Gutachter inzwischen jedoch ausgeschlossen, sagte gestern ein Sprecher der Polizei.
Grundsätzlich sei es richtig, bei einem Zusammenstoß auf der Autobahn das Auto sofort zu verlassen. Allerdings müssten sich die Menschen so schnell wie möglich hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen, sagte ein ADAC-Sprecher. Grundsätzlich sollten zum Aussteigen die Türen auf der Beifahrerseite genutzt werden. Allerdings sei dies bei einem Unfall auf der mittleren Spur auch sehr gefährlich.
Im April war ebenfalls auf der A5 bei Rust eine Mutter (36) und ihre vier Jahre alte Tochter bei einem Auffahrunfall ums Leben gekommen; der Vater und ein Mädchen (10) überlebten schwer verletzt. Im Januar starb auf der A49 nahe Fritzlar ein Ehepaar (36 und 32), die neun und sechs Jahre alten Kinder überlebten auf dem Rücksitz mit schweren Verletzungen. dpa
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