Bei einem Bombenanschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist am Freitag einer der wichtigsten Kritiker Syriens und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getötet worden. Unter den acht Opfern des Autobombenanschlags im Herzen Beiruts befand sich der Top-Geheimdienstler Wissam al-Hassan. Empörte Anhänger al-Hassans strömten im ganzen Land aus Protest gegen den Anschlag auf die Straßen. Damit droht das ohnehin instabile Land an der Grenze zu Israel immer stärker in den Sog des Bürgerkriegs im benachbarten Syrien zu geraten.
Al-Hassan war ein enger Gefolgsmann des ermordeten Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri und leitete auch die Ermittlungen zu dessen Tod. Seine Recherchen legten eine Verwicklung Syriens und der Hisbollah in den Mord nahe. Al-Hariris Sohn, der ehemalige Ministerpräsident Saad al-Hariri, warf Syriens Präsidenten Baschar al-Assad vor, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Al-Hassan wirkte vor kurzem auch an führender Stelle an den Ermittlungen zu einem Anschlags-Komplott mit, die zur Verhaftung eines libanesischen Verbündeten von al-Assad führten.
Von Christen bewohnter Stadtteil
Mindestens sieben weitere Menschen seien bei dem Anschlag in der Innenstadt getötet, 80 weitere verletzt worden, berichteten Augenzeugen und Behördenvertreter. Der Anschlag nährte die Sorge, dass sich die ohnehin seit Jahren angespannte Lage im Libanon durch den Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien wieder verschärfen könnte. Die Bombe explodierte mitten in der Hauptverkehrszeit in einer Straße, in der die christliche Falangisten-Partei ihre Zentrale hat. Sie zählt zu den Gegnern des syrischen Machthabers Assad, der sich seit eineinhalb Jahren einen blutigen Machtkampf mit der Opposition liefert.
Bei einem Bombenanschlag in Beirut werden mindestens acht Personen getötet.
Foto: AFPBei einem Bombenanschlag in Beirut werden mindestens acht Personen getötet.
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Bei einem Bombenanschlag in Beirut werden mindestens acht Personen getötet.
Foto: AFPDie Bombe ging zu einem Zeitpunkt hoch, da viele Eltern ihre Kinder von der Schule abholten. Über der Innenstadt stieg schwarzer Rauch auf. Krankenwagen rasten an den Explosionsort im überwiegend von Christen bewohnten Stadtteil Ashrafiye. Mehrere Fahrzeuge gerieten durch die Explosion in Brand. Ein mehrstöckiges Gebäude wurde schwer beschädigt. Anwohner rannten in Panik durch die Straßen und suchten nach Angehörigen. Krankenhäuser riefen die Bürger zu Blutspenden auf.
Westerwelle mahnt zur Besonnenheit
Ministerpräsident Najib Mikati erklärte, die Regierung versuche herauszufinden, wer hinter dem Anschlag stecke. Die Täter würden zur Verantwortung gezogen. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle mahnte zur Besonnenheit. Er appelliere an alle politischen Kräfte, jetzt kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen und die politische Lage stabil zu halten, erklärte er in Berlin.
August 2008: Bei einem Bombenanschlag auf einen öffentlichen Bus werden in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli mindestens 17 Menschen getötet, unter ihnen neun Soldaten.
Januar 2008: Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen der führenden libanesischen Terror-Ermittler kommen in Beirut sechs Menschen ums Leben.
Dezember 2007: Eine Autobombe tötet General François al-Hadsch, einen Anwärter auf den Posten des Armeechefs.
September 2007: Der libanesische Abgeordnete Antoine Ghanem von der christlichen Falange-Partei fällt in Beirut einem Attentat zum Opfer. Mit Ghanem sterben sechs weitere Menschen, als das Auto des anti-syrischen Politikers explodiert.
Juni 2007: Bei der Explosion einer Autobombe sterben in der libanesischen Hauptstadt neben dem Parlamentarier Walid Eido mindestens neun weitere Menschen. Eido war ein enger Vertrauter von Saad Hariri, dem Vorsitzenden der anti-syrischen Zukunftsbewegung im Parlament.
November 2006: Der anti-syrische Industrieminister Pierre Gemayel wird bei einem Attentat erschossen.
Februar 2005: Eine Autobombe reißt den libanesischen Ex- Regierungschef Rafik Hariri und 22 weitere Menschen in den Tod. Die libanesische Opposition macht Syrien dafür verantwortlich. Nach dem Hariri-Mord werden in dem Jahr mehr als ein Dutzend weitere Anschläge unter anderem auf syrienkritische Journalisten und Politiker verübt.
Der Chef der Falangisten-Partei, Sami al-Gemayel, ein erklärter Gegner Assads, erklärte, der Staat müsse seine Bürger schützen. Wir dulden da keinen Aufschub mehr, wir können so nicht weitermachen. Wir haben seit einem Jahr davor gewarnt."
Ernste Belastungsprobe
Für die zerrissene libanesische Gesellschaft ist der Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien eine ernste Belastungsprobe: Die einen unterstützen Assad, einen Alawiten, dessen Religionsgemeinschaft enge Verbindungen zu den Schiiten pflegt. Andere Libanesen halten es mit den Rebellen, als deren Rückgrat die Sunniten gelten. In der nordlibanesischen Stadt Tripoli war es bereits zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern Assads gekommen. Zudem sind zahlreiche Syrer vor den Kämpfen ins Nachbarland geflohen.
Die Differenzen zwischen Sunniten und Schiiten im Libanon reichen weit zurück, sie dauerten auch nach Ende des 15 Jahre währenden Bürgerkrieges 1990 an. Nun könnten sie - befeuert durch den Konflikt im Nachbarland Syrien - wieder auflodern. Auch in Israel, das an den Libanon grenzt, wird die Entwicklung mit Sorge gesehen. (rtr)
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