Afghanistan
Noch in diesem Jahr will die Bundeswehr aus dem nordafghanischen Kundus abziehen. Stabilität herrscht in dem Gebiet aber immer noch nicht.
Kundus/Kandahar. Beim ersten schweren Selbstmordanschlag in der nordafghanischen Stadt Kundus seit mehr als vier Monaten hat ein Attentäter mindestens zehn Polizisten mit in den Tod gerissen. Unter den Toten sind auch zwei hochrangige Beamte, darunter der örtliche Verantwortliche für Terrorbekämpfung.
Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums fuhr der Attentäter am Samstag mit einem Motorrad auf den belebten zentralen Platz der Stadt und sprengte sich dort in die Luft. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 19 Menschen verletzt, darunter fünf Polizisten. Die Taliban bekannten sich zu der Tat.
Die Bundeswehr unterhält am Rande der Stadt Kundus ein Feldlager, das trotz der instabilen Lage in der gleichnamigen Provinz noch in diesem Jahr geschlossen werden soll. Die Nato-geführte Afghanistan-Truppe Isaf will ihren offiziellen Kampfeinsatz Ende 2014 abschließen. Bis dahin sollen die einheimischen Sicherheitskräfte im ganzen Land die Verantwortung übernommen haben.
In Kundus und der Nachbarprovinz Baghlan sind in den vergangenen Jahren auch zahlreiche deutsche Soldaten getötet worden. Den bislang letzten Gefallenen in der Region hatte die Bundeswehr vor mehr als eineinhalb Jahren zu beklagen. Zuletzt hatte ein Selbstmordattentäter in der Stadt Kundus im vergangenen September zehn Polizisten und sechs Zivilisten mit in den Tod gerissen.
Bei zwei Sprengstoffanschlägen in Südafghanistan wurden am Wochenende mindestens 13 Menschen getötet, darunter elf Polizisten. Der Polizeichef der Provinz Kandahar sagte am Sonntag, am Vorabend sei ein Polizeikonvoi in Kanadahar-Stadt in eine Sprengfalle geraten. Die Polizisten hätten davor drei mutmaßliche Bombenleger festgenommen gehabt und seien auf dem Weg zur Wache gewesen. Acht Polizisten und zwei der Verdächtigen seien getötet worden. Sechs Polizisten und der dritte Verdächtige seien verwundet worden.
In der Nachbarprovinz Helmand wurden am Sonntag nach Angaben der Behörden drei Polizisten getötet, als ein Sprengsatz neben ihrem Fahrzeug detonierte. Am Samstag riss ein Selbstmordattentäter in der ostafghanischen Stadt Ghasni nach Angaben der Provinzregierung einen Polizisten und einen Zivilisten mit in den Tod. # dpa-Notizblock ## Orte
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