Dienstag, 26. Februar 2013

Brüder sollen Polizisten getötet haben - DIE WELT

Seit Donnerstag müssen sich zwei Brüder wegen des Mordes an einem Polizisten vor dem Landgericht Augsburg verantworten. Die mutmaßlichen Serienräuber sollen den Beamten Mathias Vieth, einen 41 Jahre alten Familienvater, in einem Wald eiskalt erschossen haben. Die 57 und 59 Jahre alten Angeklagten werden als extrem gefährlich eingestuft, weswegen das Augsburger Strafjustizzentrum einer Festung gleicht. Die Justiz fürchtet, dass ein Kumpel der mutmaßlichen Mörder sich bewaffnet in die Verhandlung schmuggeln könnte. Schließlich sind die Komplizen bei den ebenfalls in der Anklage aufgeführten Raubüberfällen, die bis 1999 zurückreichen und bei denen es mehr als eine halbe Million Euro Beute gab, unbekannt.

Rückblick, Oktober 2011: Offenbar planen die beiden Brüder wieder einmal einen Raubzug, treffen sich auf einem Parkplatz, um zum Tatort zu fahren. Im Gepäck: zwei halb automatische Pistolen und zwei Maschinengewehre. Dann fahren Vieth und seine damals 30 Jahre alte Kollegin im Streifenwagen vor. Die Brüder flüchten mit einem geklauten Motorrad, es kommt zu einer Verfolgungsjagd quer durch Augsburg. Nach rund drei Kilometern ist Schluss. Die Brüder stürzen laut Anklage mit der 500er-Maschine auf einem rutschigen Waldweg. Vieth steigt mit gezogener Dienstwaffe aus dem Streifenwagen und fordert die Verdächtigen auf, sich hinzulegen. Doch die schießen sofort auf die Polizisten. Der Beamte wird siebenmal getroffen und stirbt. Seine Kollegin kommt mit leichten Blessuren davon. Die Täter können flüchten. Zwei Monate später werden die Brüder festgenommen.

Beide schweigen zum Mord und den Raubüberfällen. Der 57-Jährige beschwerte sich vielmehr bei den Richtern über die Behandlung. Die Anklageschrift bezeichnet er als "Grimms Märchen".

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