Vor dem Landgericht Flensburg muss sich im März eine Frau aus Husum wegen mehrfacher Kindstötung verantworten. Nach dem Familiendrama in Husum, das im vergangenen September landesweit großes Entsetzen ausgelöst hatte, steht der Termin für den Prozessbeginn fest. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Flensburg am Donnerstag mitteilte, ist der Auftakt vor dem Flensburger Landgericht für den 11. März vorgesehen. Bislang sind vier Verhandlungstage angesetzt. Ein 29 Jahre alte Mutter aus Husum (Kreis Nordfriesland) hatte im September 2012 gestanden, fünf Kinder geboren und anschließend getötet zu haben. Seitdem sitzt sie in Untersuchungshaft.
Rasterfahndung der Polizei setzte mutmaßliche Täterin unter Druck
Die Polizei hatte jahrelang in dem Fall ermittelt. Die Beamten sicherten 2006 und 2007 an den Fundorten der beiden toten Neugeborenen DNA-Spuren - die Rasterfahndung begann. Schließlich forderten Beamte dann mehrere Hundert Frauen freiwillig zu einer Speichelprobe auf, darunter auch die mutmaßliche Täterin. Die Frau meldete sich daraufhin bei der Mordkommission in Flensburg - und gestand die Taten. Zur Überraschung der Ermittler gab die Mutter bei der Befragung drei weitere Fälle zu, die den Beamten bis dahin nicht bekannt waren.
Babyleichen im Wald und im Keller gefunden
Die Leichen der Babys fand die Polizei daraufhin im Keller der Wohnung der Frau. Laut Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt kamen drei der Babys in einem Wald zur Welt, die beiden anderen in der Wohnung. Die fünf Säuglinge sollen innerhalb von sechs Jahren (2006 bis 2012) getötet worden sein.
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