Montag, 11. Februar 2013

Dutzende Kinder und Frauen von Rebellen getötet - Hamburger Abendblatt

10.02.13

Südsudan

Mehr als 100 Menschen starben bei einem Überfall auf einen Vieh-Konvoi. Der schwerste Angriff in der Unruheregion Jonglei seit 2011.

Juba. Im Südsudan sind bei einem Überfall durch Rebellen mehr als 100 Menschen getötet worden. Wie der zuständige Gouverneur am Sonntag mitteilte, handelt es sich bei den Opfern vor allem um Frauen und Kinder, die einen Vieh-Konvoi begleiteten. Aufständische und Mitglieder rivalisierender Stämme hätten die Opfer bereits am Freitag aus dem Hinterhalt angegriffen. Unter den Toten befänden sich auch 14 Soldaten, die den Konvoi schützen sollten. Viele Frauen und Kinder würden zudem vermisst.

Der Gouverneur des Bundesstaats Jonglei machte für die Attacke Aufständische unter der Führung des früheren Theologiestudenten David Yau Yau mitverantwortlich. Dieser hatte im Juli zum Aufstand gegen die Regierung aufgerufen. Seine Kämpfer sind vor allem bewaffnete Jugendliche.

Der Südsudan wirft dem Sudan vor, die Rebellen mit Waffen und Munition zu versorgen, was die Regierung in Khartum aber bestreitet. Die politischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind seit der Unabhängigkeitserklärung des Südens im Juli 2011 angespannt. Davor waren in einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg rund zwei Millionen Menschen getötet worden.

Seit der Unabhängigkeit sind in der Unruheregion Jonglei nach Uno-Angaben mehr als 1500 Menschen getötet worden. Der jüngste Angriff war demzufolge der schwerste dort, seit im Jahr 2011 bei Kämpfen nach Viehdiebstählen 900 Menschen ums Leben kamen.

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