Seelow/Potsdam - Rund drei Jahre lang gab es in Deutschland keinen Fall von Vogelgrippe mehr. Doch nun wurde das Virus in einem Entenmastbetrieb in Brandeburg nachgewiesen. Bei dem Vogelgrippe-Virus handele es sich zwar um den gefhrlichen Typ H5N1, aber nicht um dessen hochansteckende Variante, teilte der Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit. Das fr Tierseuchen zustndige Friedrich-Lffler-Institut habe nur eine weniger aggressive, "nicht hoch pathogenen" Variante nachgewiesen.
Am Samstag wurden alle 14.500 Enten der Mast gettet. Alle Proben aus anderen Bestnden, zu denen es in der Vergangenheit Kontakt gab, seien aber negativ ausgefallen, sagte die Sprecherin des Potsdamer Gesundheitsministeriums, Alrun Kaune-Nlein, am Samstagabend. Es handele sich offensichtlich um einen Einzelfall.
Rund um den Betrieb nahe Seelow im Oderbruch gilt nun fr 21 Tage ein Sperrkreis mit einem Radius von einem Kilometer. "Fr die Brger im Sperrbereich besteht keine Gefahr", teilte der Landrat mit. Alles Geflgel stehe unter Beobachtung, sagte der Sprecher des Landkreises Mrkisch-Oderland, Tobias Seyfarth. Die Halter der Tiere seien aufgefordert, Krankheitssymptome sofort zu melden und alle Tiere innerhalb des Sperrkreises zu belassen.
Ob ein Tier erkrankt ist, lasse sich beispielsweise an einer anomalen Kopfhaltung, Ausfluss an Augen und Schnabel, der Verweigerung von Futter, Niesen oder an einem stumpfen Federkleid erkennen, erluterte Seyfarth. Sollte jemand so etwas beobachten, sei umgehend das zustndige Veterinramt zu informieren.
Mit der "tierschutzgerechten" Ttung der Enten war dem Landkreis zufolge eine Fachfirma fr Tierseuchenbekmpfung beauftragt; die Vgel wurden vergast. Das Land hatte nach der Entdeckung des H5N1-Falles ein Krisenzentrum eingerichtet, das die Manahmen zur Seuchenbekmpfung in Brandenburg koordinieren soll. Alle Landkreise, die Bundeslnder und der Bund seien informiert worden, hie es.
Kreistierarzt Ralph Btticher wies darauf hin, dass die Ursache fr die Infektion der Enten noch nicht klar sei. Eine bertragung durch Kontakt mit Wildtieren sei denkbar. In der freien Natur komme Vogelgrippe hufiger vor, ohne dass der Mensch davon etwas mitbekomme. "Bei Wasservgeln kann eine H5N1-Infektion auch ohne Krankheitssymptome ablaufen", so Btticher.
In Deutschland war die Vogelgrippe H5N1 nach Auskunft des Friedrich-Lffler-Instituts seit mehr als drei Jahren nicht mehr festgestellt worden.
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