Dienstag, 12. Februar 2013

Unfall Flörsheim 19-Jährige von Zug getötet - Frankfurter Rundschau

Eine 19-jährige Frau ist in Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) von einem Regionalzug erfasst und getötet worden. Die junge Frau aus Wiesbaden hatte sich am Sonntagabend gegen 20.15 Uhr mit einer Freundin auf den Schienen aufgehalten. Was sie im Gleis wollte, kann der Sprecher der Bundespolizei in Frankfurt, Ralf Ströher, am Montag nicht sagen.

Nach ersten Ermittlungen hatte die 19-Jährige zuvor offensichtlich am Faschingsumzug in Flörsheim teilgenommen: „Sie trug eine Verkleidung", sagte Ströher. Gegen 20.15 Uhr wollte die junge Frau dann vermutlich mit dem Zug den Heimweg antreten.

Der Lokführer der Regionalbahn, die von Frankfurt nach Wiesbaden unterwegs war, hatte die beiden Frauen zwischen den Gleisen eins und zwei bemerkt und noch die Notbremse gezogen. Der Zug kam aber nicht mehr rechtzeitig zum Stehen. Die 19-Jährige starb noch an der Unfallstelle.

Ersatzbahn nach dem Unfall

Ihre 23 Jahre alte Freundin konnte sich auf den Bahnsteig retten. Sie erlitt ebenso wie der Zugführer einen Schock. Beide wurden von Seelsorgern betreut. Der Lokführer konnte seinen Dienst nicht fortführen und wurde von einem Kollegen abgelöst, sagte der Polizeisprecher.

Der Bahnhof blieb über eine Stunde gesperrt. In dem Regionalzug befanden sich rund 150 Fahrgäste. Sie wurden mit einer Ersatz-S-Bahn nach Wiesbaden gebracht.

Antwort auf die Frage, warum sich die Frauen im Gleisbett aufhielten, erhofft sich die Polizei von der Begleiterin der Wiesbadenerin. „Wir konnten sie auf Grund ihres Schocks noch nicht befragen", teilte Ströher mit. Auch ob Alkohol im Spiel war, werde zur Zeit noch untersucht: „Es wurden Blutentnahmen durchgeführt."

Mehrere Gleisübertritte

Am vergangenen Sonntag waren wegen des Faschingsumzugs Bundespolizisten am Flörsheimer Bahnhof unterwegs: „Zwei Streifen sorgten wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens durch Passagiere für die nötige Sicherheit", sagte der Polizeisprecher.

Mehr als tausend Menschen kamen gegen Mittag zum Faschingsumzug mit der Bahn nach Flörsheim, und die meisten reisten nach dem Umzug gegen 18 Uhr auch wieder mit der Bahn ab. Schon in dieser Zeit habe die Polizei Gleisüberschreitungen registriert, sagte Ströher. Als Grund nannte er den „Ausnahmezustand" während des Faschingsumzugs: „Bei so vielen Reisenden auf dem Bahnsteig wählen manche den kürzeren und gefährlichen Weg über die Gleise", sagte der Polizeisprecher.

Den Beamten sei es jedoch gelungen, die Überschreitungen zu unterbinden. Sie verhängten wenn nötig, auch ein Bußgeld.

Nachdem sich das Aufkommen der Zugreisenden bis 19 Uhr normalisiert hatte, rückten die Polizeibeamten eine Stunde vor dem tödlichen Unfall wieder ab.

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