Der mutmaßliche Maschseemörder in Hannover hat am Dienstag vor dem Landgericht seine Freundin beschuldigt. Die Frau und nicht er sei für den Tod einer 44-jährigen Prostituierten verantwortlich, sagte der angeklagte 25-Jährige in einer schriftlichen Erklärung. Die 37-Jährige habe ihn mit der Prostituierten beim Sex erwischt und aus Eifersucht gehandelt.
Er habe später die Tote zerstückelt und gemeinsam mit der Freundin im Maschsee entsorgt. Die Freundin hatte am vergangenen Prozesstag ausgesagt, der Angeklagte habe getötet, weil die Prostituierte sich über seine rechtsradikalen Ansichten lustig gemacht habe. Der Angeklagte habe sie gezwungen, beim Beseitigen der Toten zu helfen.
Der Fund der zerstückelten Toten im Maschsee mitten in der Landeshauptstadt hatte im vergangenen Herbst bundesweit Schlagzeilen gemacht. Laut Anklage hatte der Drogenkranke die Frau im Rotlichtviertel kennengelernt und zu sich mit in die Wohnung genommen. Dort soll es zu der Bluttat gekommen sein.
Eine "tickende Zeitbombe"
An den ersten beiden Verhandlungstagen hatte der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen. Seine Freundin bezeichnete ihn vor Gericht als tickende Zeitbombe, die jederzeit wieder hochgehen könne. Der Angeklagte habe ihr gesagt, dass er weiter töten wolle.
Nach der abscheulichen Tat kamen abstruse Details über den Mordverdächtigen ans Licht. Den Fahndern zufolge sympathisiert er mit Rechtsextremen und neigt zu Gewaltfantasien. Nach Medienberichten stellte er gewaltverherrlichende Rap-Songs, Gedichte und Videos ins Internet. In dem Prozess soll unter anderem ein Psychiater etwas zur Schuldfähigkeit des Mannes sagen.
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