Montag, 24. Dezember 2012

Aufruhr in Neu-Delhi: Mann stirbt bei Protesten gegen Vergewaltigung - Spiegel Online

Neu-Delhi - Im Nordosten Indiens ist ein TV-Journalist bei einer Demonstration erschossen worden. Die Proteste richteten sich gegen die Vergewaltigung einer 23-jhrigen Studentin. Der 36-Jhrige sei gestorben, nachdem die Polizei das Feuer whrend der Demonstration in Imphal im Bundesstaat Manipur erffnet habe, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Die nheren Umstnde waren zunchst unklar.

Die Medizinstudentin war vor einer Woche von einer Gruppe von sechs Mnnern in einem Bus in Neu-Delhi vor den Augen ihres Freundes mehrfach vergewaltigt und mit einer Eisenstange schwer verletzt worden. Danach warfen die Tter das Paar aus dem fahrenden Bus. Die junge Frau befindet sich noch im Krankenhaus.

Am Samstag war sie erstmals in der Lage, Ermittlern den Tathergang zu beschreiben. "Alle sechs Mnner haben mich der Reihe nach vergewaltigt", sagte sie der Zeitung "Hindustan Times". "Sie warfen uns an den Straenrand, wo ich ohnmchtig wurde." Die Angaben stimmten mit denen ihres 28-jhrigen Begleiters berein, der ebenfalls angegriffen worden war.

Polizei riegelt Zentrum von Neu-Delhi ab

Auch am Sonntag gingen Hunderte Inder auf die Strae. Die Demonstranten fordern einen besseren Schutz von Frauen und hrtere Strafen fr Vergewaltiger. Aus Angst vor weiteren gewaltsamen Protesten riegelte die Polizei das Zentrum der Hauptstadt am Sonntag ab. Die Gegenden um die Regierungsgebude wurden gesperrt, nahegelegene U-Bahnstationen geschlossen. Dennoch gelang es Hunderten Demonstranten, sich am India Gate zu versammeln. Die Polizei setzte Trnengas und Wasserwerfer ein.

Angesichts der seit Tagen andauernden Proteste kndigte der indische Innenminister neue Schritte der Regierung zum Schutz von Frauen im Land an. Innenminister Sushilkumar Shinde reagierte am Samstag auch auf Forderungen der Demonstranten, die Todesstrafe gegen die sechs mutmalichen Vergewaltiger der Studentin zu verhngen. Die Regierung werde sich mit diesen Forderungen auseinandersetzen, versprach er. Zugleich kndigte er eine Untersuchung des Zwischenfalls vom vergangenen Sonntag an.

Shinde sagte, nach dem Vorfall seien fnf Polizisten vom Dienst suspendiert worden. Ihnen wurde vorgeworfen, nicht schnell genug auf den Angriff reagiert zu haben.

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