Samstag, 29. Dezember 2012

Zwei Mörder laufen noch frei herum - Derwesten.de

Düsseldorf. Das Morddezernat hat dieses Jahr ganze Arbeit geleistet. Fast alle der zehn Gewaltverbrechen konnten die Kripo-Experten aufklären.

Zehn Verdächtige wurden ermittelt und im Zuge der Fahndung festgenommen, zwei haben sich selbst gestellt. Mysteriös bleibt aber ein Mordfall in Mörsenbroich. Im Juli entdeckte die Polizei den 75-jährigen Rentner Manfred Otto Bohle tot in seiner Wohnung. Die Staatsanwaltschaft glaubt , dass er ermordet wurde.

Fast einen Monat hatte keiner den Nachbarn im viergeschossigen Wohnhaus an der Roseggerstraße 5 gesehen. Und keiner hatte ihn vermisst. Bohle lebte zurückgezogen. Am 29. Juni gab es das letzte Lebenszeichen von ihm. Am 25. Juli alarmierte ein Bekannter, der sich Sorgen machte, die Polizei. Schon das erste Spurenbild des Tatortes machte die Polizei misstrauisch. Die darauf angeordnete Obduktion ergab, dass der 75-Jährige möglicherweise gewaltsam getötet wurde. Seitdem versucht die Mordkommission „MK Rosegger" Licht ins Dunkel zu bringen.

Wie weit sie mit ihren Ermittlungen ist, bleibt offen. Denn bis heute hüllt sich die Staatsanwaltschaft in Schweigen. Nur soviel. „Die Ermittlungen dauern an", erklärte gestern Staatsanwalt Matthias Ridder auf Anfrage. Weder wird etwas über die Todesumstände des Opfers bekannt gegeben, noch äußern sich die Ermittler zum möglichen Täterkreis. Denn das, was sie wissen, soll ihnen später der Mörder selbst bestätigen. Insofern keine Angaben aus „ermittlungstechnischen Gründen".

Ungeklärt bleibt auch der Mord an einer 37-jährigen Prostituierten aus Düsseldorf. Hier wird die Staatsanwaltschaft aber nur über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten. Das Verfahren selbst führt die holländische Polizei. In Venlo fand ein Spaziergänger am 13. Oktober die 37-Jährige erwürgt in einem Waldstück. Die Frau aus Ungarn arbeitete in Düsseldorf als Prostituierte, hatte sich dafür ein Apartment in der City angemietet und ihre Dienste unter dem Namen „Nicky" angeboten. Die Polizeidirektion Limburg-Nord geht allen Spuren nach, sucht Verdächtige bis ins Rotlicht-Milieu, hält sich aber mit Informationen bedeckt. Möglicherweise könnte es sich um eine Beziehungstat handeln und ein ehemaliger Gefährte darin verstrickt sein. Offizielles gibt es dazu noch nicht. Nur soviel: Es wird nach einem Verdächtigen gesucht.

Keine neuen Hinweise gibt es zu einem Mord des Vorjahres im Kaufhof-Parkhaus Berliner Allee. Dort wurde am 10. April 2011 ein Wachmann erstochen. Keine Spur führte zu einem Täter. Die Mordkommission wurde inzwischen aufgelöst.

Michael Mücke

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