Bei den Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Gegnern von Präsident Baschar al-Assad in Syrien sind im Jahr 2012 nach Angaben von Aktivisten fast 40.000 Menschen getötet worden. Bis heute seien exakt 39.362 Menschen getötet worden, berichtete die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Darunter seien mehr als 28.000 Zivilisten gewesen, wobei dazu für die Beobachtungsstelle auch Zivilisten gehören, die sich dem Aufstand gegen Assad angeschlossen und zu den Waffen gegriffen haben.
Die syrische Regierung zeigte sich unterdessen offen für einen Dialog, um einen Ausweg aus dem Konflikt zu finden. "Die Regierung unterstützt das Projekt zur nationalen Aussöhnung und begrüßt jede regionale oder internationale Initiative für eine Lösung der Krise durch Dialog und mit friedlichen Mitteln ohne Einmischung von außen", sagte Ministerpräsident Wael al-Halak vor dem Parlament. Syrien werde seine Angelegenheiten selbst und ohne "Druck aus dem Ausland" regeln und bewege sich auf den "historischen Moment des Sieges über seine Feinde" zu.
Am Sonntag hatte der Syrien-Gesandte Lakhdar Brahimi erklärt, er habe einen neuen Plan für eine politische Lösung des Konflikts, der von der internationalen Gemeinschaft angenommen werden könnte. Konkrete Angaben zu dem Plan machte er nicht. Dieser basiert laut Brahimi aber auf der Genfer Übereinkunft, die Ende Juni von der Aktionsgruppe für Syrien vereinbart worden war und einen Waffenstillstand, die Bildung einer Übergangsregierung sowie einen Plan zur Abhaltung von Wahlen vorsieht.
In einem Viertel der Hauptstadt Damaskus wurden unterdessen nach Aktivistenangaben 30 Leichen mit Folterspuren entdeckt. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mitteilte, wurden die Leichen am Sonntag im Stadtteil Barse gefunden. Eine andere Aktivistengruppe, die Generalkommission der syrischen Revolution, bezifferte die Zahl der Leichen sogar auf etwa 50. Die Köpfe seien abgetrennt und so verstümmelt worden, das eine Identifizierung nicht möglich sei. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben war nicht möglich.
Auch heute gingen die Kämpfe in Syrien unvermindert weiter. Die Regierungstruppen bombardierten nach Aktivistenangaben Gebiete um Damaskus und zogen Truppen um den von Rebellen gehaltenen Vorort Daraja zusammen. Laut der Beobachtungsstelle wurden allein am Sonntag 160 Menschen bei den landesweiten Kämpfen getötet.
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