Sonntag, 4. August 2013

Neue Ermittlungen gegen Kumpan der S-Bahn-Mörder - DIE WELT

Ein im Zusammenhang mit dem Mord an dem Manager Dominik Brunner verurteilter junger Mann steht erneut im Visier der Strafverfolger. Gegen den 22-Jährigen werde wegen versuchten Raubes ermittelt, sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch am Freitag.

Christoph T. soll mit zwei Begleitern am Isar-Ufer Schülern Getränke und Chips mit Gewalt weggenommen haben. "Die uns vorliegenden Darstellungen sprechen von einem Faustschlag", sagte Steinkraus-Koch.

Brunner war im September 2009 bei einer Schlägerei gestorben, nachdem er Schüler am S-Bahnhof München-Solln vor zwei Jugendlichen schützen wollte. Die beiden wurden zu Haftstrafen wegen Mordes beziehungsweise gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt.

Kumpan erhielt Bewährungsstrafe

Christoph T. war mit den beiden unterwegs gewesen und hatte als erster die Schüler bedroht. Bei der tödlichen Attacke am S-Bahnhof Solln war er aber nicht mehr dabei. Er wurde unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter räuberischer Erpressung zu 19 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte er die Haftstrafe noch absitzen müssen, sagte Steinkraus-Koch.

Der Anwalt des 22-Jährigen, Tom Heindl, geht nicht von einem versuchten Raub aus. "Es ging wohl primär darum, dass die drei etwas von einer Tüte Chips haben wollten und auch bekommen sollten." Dann sei ein Lehrer auf Christoph T. zugekommen und habe ihn bedrängt. Christoph T. habe den Mann weggeschubst und gegen das Bein getreten.

Er sehe deshalb keinen Hinweis auf versuchten Raub, sondern lediglich auf Körperverletzung – "weil fraglich ist, ob eine Notwehrlage vorgelegen hat", sagte Heindl.

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