Montag, 21. Oktober 2013

400 Zivilisten bei Drohnenangriffen getötet - DIE WELT

Mindestens 400 Zivilisten sind in Pakistan nach Regierungsangaben bei Drohnenangriffen in den vergangenen zehn Jahren getötet worden. Zudem seien 200 weitere Opfer demnach "wahrscheinlich Nichtkombattanten" gewesen, sagte der UN-Sonderberichterstatter zum Schutz von Menschenrechten im Rahmen der Terrorbekämpfung, Ben Emmerson, am Freitag.

Er berief sich auf Angaben des pakistanischen Außenministeriums, dem zufolge es seit 2004 mindestens 330 Angriffe mit ferngesteuerten unbemannten Flugobjekten in den weitgehend gesetzlosen Stammesregionen an der Grenze zu Afghanistan gegeben habe. Insgesamt seien dabei mindestens 2200 Menschen getötet und nicht weniger als 600 ernsthaft verletzt worden.

Die meisten Drohnenangriffe gehen auf das Konto der USA, die als Teil des Krieges in Afghanistan die pakistanischen Grenzgebiete angreifen, die militanten Muslimen als Rückzugsgebiete dienen.

UN fordern von Washington Akten über Drohnenangriffe

Emmerson forderte die USA auf, ihre bislang streng geheimgehaltenen Daten zu zivilen Opfern durch Drohnenangriffe öffentlich zu machen. Die Einbindung des Geheimdienstes CIA in die Kriegsführung mit unbemannten Flugzeugen sei ein "unüberbrückbares Hindernis für die Transparenz", sagte Emmerson.

"Der Sonderbeauftragte will nicht hinnehmen, dass Erwägungen der nationalen Sicherheit es erlauben, Daten dieser Art zurückzuhalten", schrieb Emmerson in seinem Bericht. Die Regierung in Washington hat für ihre Drohnen-Taktik teils massive Kritik geerntet.

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