Sanaa - Erst im August blieb die deutsche Botschaft wegen Terrorwarnungen zwei Wochen lang geschlossen. Jetzt soll es einen Angriff auf einen Mitarbeiter der Behrde gegeben haben: Bei einem mutmalichen Entfhrungsversuch ist der Leibwchter der deutschen Botschafterin in der Hauptstadt Sanaa erschossen worden. Angaben westlicher Diplomaten, wonach der Angriff der Botschafterin Carola Mller-Holtkemper galt, dementierten sowohl das jemenitische Auenministerium als auch deutsche Diplomaten.
Die Behrden vor Ort weisen die Version von der versuchten Verschleppung zurck. Diese knne nicht stimmen, weil sich die Botschafterin derzeit gar nicht im Jemen aufhalte, so ein Sprecher des Auenministeriums in Sanaa.
Das Auswrtige Amt in Berlin machte zu dem Fall in dem Botschaftsviertel im Sden von Sanaa zunchst keine weiteren Angaben. Man sei "intensiv um Aufklrung des Sachverhalts bemht", sagte eine Ministeriumssprecherin.
Aus jemenitischen Sicherheitskreisen verlautete, bei einem Angriff im Viertel Hadda sei ein deutscher Botschaftsmitarbeiter gettet worden. Bewaffnete htten aus einem Auto heraus geschossen. Den Angreifern sei die Flucht gelungen. Auch Augenzeugen besttigten den Angriff. Sanitter sagten, die Leiche des Leibwchters sei in ein deutsch-saudiarabisches Krankenhaus in Sanaa gebracht worden. Der Angriffsort wurde zu Ermittlungszwecken abgeriegelt.
"Wir glauben, dass al-Qaida hinter dem Anschlag steht", hie es der Nachrichtenagentur Reuters zufolge aus Polizeikreisen. Die islamistische Extremistenorganisation hat im Jemen wiederholt versucht, Ziele des Westens anzugreifen.
Die deutsche Botschafterin Mller-Holtkemper hatte erst am 30. September offiziell ihr Amt angetreten. Die 57-Jhrige war zuvor Botschafterin in Albanien. Als Botschaftsmitarbeiterin war sie zudem in den arabischen und nordafrikanischen Lndern Jordanien, gypten und Marokko ttig.
Reisewarnung des Auswrtigen Amtes
Im Norden von Sanaa wurde derweil nach Angaben aus Diplomatenkreisen ein aus Sierra Leone stammender Mitarbeiter des Uno-Kinderhilfswerks UNHCR entfhrt. Er sei mit einem jemenitischen Fahrer unterwegs gewesen, den die Kidnapper aber htten laufen lassen.
Auslnder werden im Jemen immer wieder Opfer von Angriffen und Entfhrungen. DasTerrornetzwerk al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel hlt seit Mrz 2012 den saudi-arabischen Vize-Konsul in Aden, Abdullah al-Chalidi, in seiner Gewalt. Auch ein Mitarbeiter der iranischen Botschaft in Aden wurde im Juli entfhrt.
Auch andere westliche Staaten wie Grobritannien, Frankreich und die USA machten ihre Botschaften in Sanaa vorbergehend dicht. Fr den ganzen Jemen gilt derzeit eine Reisewarnung des Auswrtigen Amtes.
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