Bei einem Doppel-Anschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag mindestens 57 Menschen getötet und knapp 130 weitere verletzt worden. Nach Behördenangaben explodierten die Bomben am Abend am Rande einer Beerdigungszeremonie in dem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Viertel Sadr City. Bei weiteren Anschlägen und Angriffen starben landesweit mindestens elf Menschen, in der Mehrzahl Sicherheitskräfte.
Laut den Behörden sprengte sich ein Selbstmordattentäter in seinem mit Sprengstoff präparierten Fahrzeug unweit eines Zeltes in die Luft, in der traditionell die Trauergäste empfangen werden. Kurz darauf detonierte ein weiterer Sprengsatz.
In der 200 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Baidschi griffen fünf Selbstmordattentäter in Polizeiuniformen eine Polizeiwache an und töteten vier Beamte. Die meisten Polizisten hatten die Wache zu dem Zeitpunkt für einen Einsatz verlassen, sonst hätte es noch mehr Opfer gegeben.
In der nordirakischen Provinz Niniweh erschossen bewaffnete Angreifer zwei Gefängniswachen, einen Soldaten und einen Leibwächter des Gouverneurs, zwei weitere Soldaten wurden von einem am Straßenrand versteckten Sprengsatz getötet. In der Provinz Kirkuk entführten und erschossen Bewaffnete einen Lokalpolitiker.
Die Sicherheitslage im Irak verschlechterte sich im laufenden Jahr dramatisch. Die Wut der sunnitischen Bevölkerungsminderheit auf die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nur al-Maliki gilt als einer der Hauptgründe für die zunehmende Gewalt, die sich aber auch gegen Sunniten richtet: Am Freitag starben bei einem Anschlag auf eine sunnitische Moschee im Norden des Landes 18 Menschen. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden allein im September mehr als 540 Menschen im Irak getötet. (AFP)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen