Montag, 30. September 2013

Mörder von Nurdan Eker wurde in Wiesbaden zu lebenslanger Haft verurteilt - Wiesbadener Tagblatt

Von Wolfgang Degen

Ich will nicht Rache. Ich will Gerechtigkeit fr meine Tochter, sagt Emine, die Mutter. Sie geht im August 2010 im Wiesbadener Justizzentrum in der Mainzer Strae einen schweren Gang als Zeugin sitzt sie dem Mann gegenber, der ihre Tochter Nurdan gettet hat.

Der Gang fllt umso schwerer, weil auch ihren beiden Enkelkindern, die ihr nun anvertraut sind, die Aussage nicht erspart wird. Wenn auch ber Videobertragung, sodass die Kinder nicht dem Angeklagten persnlich gegenbertreten mssen. Sie frchten sich vor dem frheren Stiefvater, und erst der Prozess frdert zutage, was sie durchlitten haben.

Starke, beherrschte Frau

Die Richter erleben mit Emine eine starke, beherrschte Frau, an der die Provokationen und Machtspielchen des Tters abprallen. Nach 36 Verhandlungstagen steht schlielich fr die Richter der Schwurgerichtskammer zweifelsfrei fest, die Kette der vielen Indizien ist schlssig: Der Ex-Mann hat Nurdan gettet. Ein Exzess, wenn man die vielen Verletzungen betrachtet.

Die Richter sprechen in ihrer mndlichen Urteilsbegrndung von einer besonders verachtenswerten Gesinnung. Ein Mord zur Verdeckung einer Vergewaltigung. Mord auch aus niederen Beweggrnden. Weil Nurdan nach berzeugung der Richter ihrem spteren Mrder an jenem 30. September 2009 unmissverstndlich klar gemacht hatte, dass sie fr immer getrennte Wege gehen werden. Dass sie seinen Schmeicheleien auf Vershnung nicht nachgeben werde.

Fr die Kinder war es ein Albtraum, dass sich ihre Mutter nach den Abgrnden an Gewalt wieder auf einen Kontakt eingelassen hatte. Ich habe das Telefon bewacht, ich wollte nicht, dass Mama mit ihm telefoniert, hatte die Jngste der Mdchen in ihrer Befragung geschildert. Als Lgengeschichten tat der Angeklagte die Aussagen der von ihm misshandelten Kinder ab. Ohnehin witterte er eine Verschwrung, um ihn ins Gefngnis zu schaffen. Das Urteil lautete lebenslange Freiheitsstrafe. Ein Urteil, das der Angeklagte mit Grinsen kommentierte.

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