Der Mann lauerte seiner von ihm getrennt lebenden Frau auf, schlug ihr mehrfach mit einem Stein auf den Kopf und prügelte sie in ihr Auto. Anschließend fuhr er mit ihr, gegen ihren Willen, fast drei Stunden lang ziellos durch die Gegend, wobei er sie weiterhin schlug und massiv bedrohte. Nachdem er die schwerverletzte Frau in Münsingen freigelassen hatte, flüchtete er mit zunächst unbekanntem Ziel.
Ermittlungen der Reutlinger Kriminalpolizei ergaben, dass die Frau und die Kinder lange Jahre unter exzessiver Gewalt zu leiden hatten und die Ehefrau es aus Angst vor ihrem Ehemann nicht geschafft hat, ihn bei der Polizei anzuzeigen und sich endgültig zu trennen.
Nachdem die Polizei herausfand, dass sich der Flüchtige in München aufhalten könnte, gelang es dortigen Polizeikräften ihn festzunehmen. Im Zuge dieser Festnahme wurde dem Beschuldigten auch eine DNA-Probe entnommen. Der 44-Jährige wurde nach Reutlingen überstellt und nach Abschluss der Ermittlungen vom Landgericht Tübingen zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt.
Nachdem ein DNA-Spurenabgleich möglich geworden war, konnten die Münchner Polizisten vor etwa zehn Jahren Spuren vom Tatort im Stadtteil Schwabing auf DNA-fähiges Material hin untersucht. Bei einem systematischen Abgleich von DNA-Proben mit DNA-Spuren ungeklärter Kapitalverbrechen gab es laut Polizeiangaben die große Überraschung: Zwischen der DNA des 44-Jährigen und der DNA vom Tatort ergaben sich Übereinstimmungen. Dies ließ den Schluss zu, dass der Mann im September 1990 die 63 Jahre alte Frau umgebracht haben soll.
(Aktualisiert: 20.09.2013 17:16)
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