Mittwoch, 18. September 2013

Mörder gesteht Sexualmord nach 26 Jahren - Paderborner-Blatt

Mann gesteht nach 26 Jahren Sexualmord an Neunjähriger.Osnabrück - Fast 26 Jahre nach dem Sexualmord an der neunjährigen Christina S. in Osnabrück haben Ermittler den mutmaßlichen Täter gefasst. Der 45-Jährige habe gestanden, sagte ein Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft.

Auf die Spur des Mannes waren die Beamten demnach durch die Auswertung alter DNA-Spuren von der Kleidung des Opfers und einer ergänzenden Zeugenaussage nach der Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" gekommen.

_____

Beide Hinweise zusammen hätten nun zu dem Verdächtigen geführt, sagte der Sprecher. Er sei bereits am Sonntag festgenommen worden und sitze nun in Untersuchungshaft.

Der zur Tatzeit 19-Jährige hatte den Angaben zufolge schon damals eine Rolle bei den Ermittlungen gespielt, war jedoch niemals als Verdächtiger betrachtet worden. Sein Name stand allerdings noch in den Akten - und das brachte die Beamten nun auf die richtige Spur, als ein Zuschauer nach der "Aktenzeichen XY"-Sendung dessen Namen nannte. Der Abgleich mit der zwischenzeitlich gesicherten DNA bestätigte dann den Verdacht.

Christina S. war im November 1987 auf dem Weg zur Grundschule verschwunden und Stunden später tot auf einem Kleingartengelände in Osnabrück-Kalkhügel gefunden worden. Der Fall hatte in der Region für erhebliches Aufsehen gesorgt. Noch zum 25. Jahrestag des Verbrechens im vergangenen November hatten Zeitungen an das Schicksal des Mädchens erinnert.

Wie die Staatsanwaltschaft nun erklärte, tötete der Verdächtige Christina anscheinend nach einer versuchten Vergewaltigung, um seine Tat zu verdecken. Das gilt als Mord. Weil der Mann damals 19 Jahre alt war, sei bei einem Prozess aber eine Verurteilung nach Jugendrecht denkbar, hieß es. Dann läge die Höchststrafe bei zehn Jahren Haft.

Nach Angaben der Ermittler waren an der archivierten Kleidung des Mädchens kleinste Hautpartikel des Täters gesichert worden. In den 1980er Jahren war daraus mit der verfügbaren Technik keine DNA zu gewinnen. Inzwischen ist das aber möglich. Experten von Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen sich deshalb bundesweit ungelöste Mordfälle vor. Schon mehrfach wurden dadurch seit Jahrzehnten ungeklärte Verbrechen gelöst.

©DPA/AFP 2013
Foto: Hermann Pentermann

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen